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Landesstraße 755 zwischen Langeland und Altenbeken für Motorradfahrer gesperrt

07.06.2024:  Die Nutzung der Landesstraße 755 zwischen Langeland im Kreis Höxter und Altenbeken im Kreis Paderborn wird für Motoradfahrer eingeschränkt. Das haben die Unfallkommissionen der Kreise Höxter und Paderborn in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen. Aufgrund einer Vielzahl schwerer Motorradunfälle auf der kurvenreichen Straße sahen hier alle Beteiligten, die Kreise Höxter und Paderborn, die Kreispolizeibehörden sowie Straßen.NRW, akuten Handlungsbedarf. Bis die erforderlichen Maßnahmen zur zeitlich eingeschränkten Nutzung des Streckenabschnitts realisiert werden können, erfolgt kurzfristig eine vorübergehende Vollsperrung für Motorradfahrer. Die entsprechenden Schilder wurden am Freitag, 7. Juni 2024, aufgestellt.

Die Unfallkommissionen beider Kreise hatten in der Vergangenheit bereits mehrere Maßnahmen an der viel befahrenen Strecke veranlasst, um die Verkehrssicherheit insbesondere für Biker zu erhöhen. Dazu gehören Geschwindigkeitsbegrenzungen, Rüttelstreifen, Unterfahrschutz an Leitplanken sowie leuchtend gelbe Warntafeln.

Schwere Motorradunfälle auf kurvenreicher Strecke

„Dennoch ereigneten sich weitere schwere Motorradunfälle. Eine Sperrung der Strecke für Biker zu bestimmten Tageszeiten ist daher erforderlich, auch wenn weitere bereits angeordnete Maßnahmen derzeit noch umgesetzt werden“, erklärte der Vorsitzende der Unfallkommission des Kreises Höxter, Martin Lange. „Seit 2016 haben sich auf dem kurvenreichen Streckenabschnitt 32 Motorradunfälle ereignet. Ein Motorradfahrer verunglückte tödlich, 22 Motorradfahrer wurden schwer verletzt“, begründete Lange den Handlungsbedarf. 

Aufgrund einer Verfügung der Bezirksregierung soll zeitnah die Sperrung der L 755 zwischen Langeland und Altenbeken für Motorradfahrende von Anfang April bis Ende Oktober in der Zeit von 12 bis 22 Uhr erfolgen.

„Nach Auswertung des Unfallgeschehens kam es in diesem Zeitfenster gehäuft zu Motorradunfällen“, so die Vertreterin der Straßenverkehrsbehörde in der Unfallkommission des Kreises Paderborn, Anette Radoy. Die Maßnahme der zeitlichen Einschränkung wird umgesetzt, sobald Straßen.NRW eine entsprechende Beschilderung, die zunächst noch angefertigt werden muss, aufgestellt hat. Bis dahin gilt die Sperrung für Motorräder rund um die Uhr. 

Polizei am Sonntag, 9. Juni, vor Ort: Verkehrsüberwachung und Aufklärung  

„Die Unfallverhütung und Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, vor allem der Biker, haben hier höchste Priorität. Ich habe deshalb die herzliche Bitte, das Durchfahrtverbot einzuhalten“, sagte der Landrat des Kreises Höxter, Michael Stickeln, zugleich Leiter der Kreispolizeibehörde Höxter. Die Kreispolizeibehörden der Kreis Höxter und Paderborn werden am kommenden Sonntag, 9. Juni 2024, im Rahmen eines Schwerpunkteinsatzes vor Ort sein. Die Beamten überwachen an der L 755 bei Langeland und Altenbeken nicht nur den Verkehr. „Die Kolleginnen und Kollegen der Kreispolizeibehörden stehen den Motorradfahrenden auch für Fragen zur Verfügung und werden die neu angeordnete Sperrung erläutern“, so Stickeln.

Neben dem Durchfahrtverbot werden weitere Maßnahmen entlang der bereits geschwindigkeitsbegrenzten Strecke umgesetzt. So werden weitere gelbe Gefahrenzeichen montiert, die den Straßenabschnitt als „Unfallstrecke“ kennzeichnen. Zudem werden Rüttelstreifen aus orangem Kunststoff gefertigt und auf der Strecke aufgebracht, zunächst im Höxteraner, dann im Paderborner Teil der Strecke. Im letztgenannten Abschnitt sind bereits graue Rüttelstreifen aus Asphalt vorhanden. Die sollen jetzt farbig gestaltet werden, um ein einheitliches Warnbild auf der gesamten Strecke zu erzeugen. Zudem werden Kurvenbereiche mit einem Unterfahrschutz ausgestattet, um Folgen eines möglichen Unfalls abzumildern. Auch werden zusätzliche Leitpfosten aufgestellt. Dadurch sollen Motoradfahrende den scharfen Verlauf der Kurve besser erkennen können. 

„Ich bin froh, dass wir hier gemeinsame Lösungen erarbeitet haben, die bereits bestehende Maßnahmen ergänzen“, sagte Paderborns Landrat Christoph Rüther. 

Sein Amtskollege aus dem Kreis Höxter, Michael Stickeln, sagte: „Unfälle mit schwer verletzten Verkehrsteilnehmern bedeuten unermessliches Leid für die Betroffenen und ihre Familien. Auch für die Rettungskräfte sind schwere Unfälle besonders belastend. Wer die menschlichen Schicksale hinter den Zahlen sieht, kann nur das Ziel vor Augen haben, Verkehrsunfälle durch Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu vermeiden.“

Aufgaben der Unfallkommission 

Die Unfallkommissionen der Kreise verfolgen das Ziel, Verkehrsunfälle zu verhindern und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Ihr gehören Vertreter der Kreisverwaltungen, der Polizei sowie des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen und der Bezirksregierung Detmold an.

Die Experten nehmen Unfallschwerpunkte in ihrem Zuständigkeitsgebiet unter die Lupe. Sie untersuchen das Unfallgeschehen auf Streckenabschnitten, in denen es gehäuft zu Unfällen gekommen ist. Dabei achten sie auf die Gleichartigkeit von Unfällen, örtliche Gegebenheiten und unfallbegünstigende Faktoren. Im Ergebnis ordnen sie Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an, die dazu beitragen, Verkehrsunfälle zu vermeiden. Anschließend überprüfen sie Wirksamkeit der Maßnahmen.