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Archivale des Monats März 2024: Einwohnerbuch für den Kreis Höxter ohne Höxter, Ausgabe 1939

Im Kreisarchiv Höxter befindet sich ein Exemplar eines Einwohnerbuchs von 1939. Das Buch erfasste die seinerzeit im Kreis ansässigen Behörden und Firmen, aber natürlich auch alle gemeldeten Einwohner mit ihrer jeweiligen Adresse.

Heute ist das Einwohnerbuch eine hilfreiche Quelle für die geschichtliche Forschung. Denn die Einträge geben den Nutzern Aufschluss über ihre Ortschaften: Wer wohnte früher in meiner Straße und welche Berufe übten die Einwohner aus? Welche Öffnungszeiten hatte die heutige Kreisverwaltung 1939? Zeitgenössische Werbeanzeigen geben dazu einen Eindruck der Geschäftswelt.

Durch das Erscheinungsjahr 1939 finden sich zahlreiche Spuren der NS-Zeit im Buch: In den Texten wurden die vermeintlichen Errungenschaften des Naziregimes gelobt, Straßen trugen den Namen Adolf Hitlers und manche Werbeanzeige hatte NSDAP-Bezug.

Betroffen liest man die Namen der von den Nazis verfolgten Juden im Kreisgebiet, die im Einwohnerbuch noch ganz gewöhnlich neben ihren Nachbarn aufgelistet waren. Doch bereits 1941 und 1942 wurden diese Juden in Vernichtungslager transportiert, wo sie systematisch umgebracht wurden.

So auch die Bergheimerin Paula Eisenstein aus Haus Nummer 49, die man mit Sohn Fritz und Enkel Heinz 1942 ins KZ Theresienstadt deportierte.